Die Verdonschlucht, umgangssprachlich auch
Grand Canyon du Verdon, ist eine
Schlucht in der Provence. Sie beginnt flussabwärts nach der Stadt
Castellane ( ein entzückendes, kleines Dorf mit einer Kirche auf einem 500 m hohem Felsen. Armer Gottesdienstbesucher!) und endet im Stausee
Lac de Sainte-Croix. Durch den etwa 21 km langen und bis zu 700 Meter tiefen Canyon fließt der türkisfarbene Fluss
Verdon. Die Gorges du Verdon sind neben der
Tara-Schlucht einer der größten
Canyons Europas und Hauptbestandteil des nach ihm benannten
Regionalen Naturparks Verdon.
Das Wandern in den unzugänglicheren Regionen der Schlucht ist sehr beliebt und gilt als ungefährlich, dachten wir. Die bekannteste Wander-Route durch den Verdon-Canyon beginnt und endet in der Mitte des Canyons an einem Aussichtspunkt, von dem es relativ steil über Serpentinen bergab geht. Im Verlauf der fast sechsstündigen Wanderung – ohne Möglichkeit eines Zwischenausstieges – führt der Wanderweg über einige künstlich angelegte Leitern und Treppen abwärts. Eine davon ist recht steil und führt über 252 Stufen von einem Aussichtspunkt hinunter. Die Treppe haben wir noch geschafft, aber jetzt kommt der beste Teil.
Kurz vor Ende der Route führt der Weg durch zwei hintereinander liegende Tunnel, die als einzige Möglichkeit weiterführen. Hier sollte ursprünglich der Fluss komplett umgeleitet werden, doch das Projekt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben. Die Länge des ersten Tunnels beträgt 110 m, die des zweiten 657 m! Auch hier haben wir den ersten geschafft, im zweiten war es so dunkel, da hat man nicht mal die Hand vor Augen gesehen und in der Ferne lauter Glühwürmchen, dachten wir. Die kamen aber schnell näher. Waren gar keine Glühwürmchen, waren Menschen mit Grubenlampen auf dem Kopf und Wanderstiefeln. Na gut, dachten wir uns, umkehren ist angesagt. Also ich mit den Espandrillos, die Kaiserin mit ihren Louboutins und das C mit Lackmokkassins wieder raus aus dem Tunnel (es gibt übrigens ein RIEEEEEEEEEESEN Schild am Anfang des Tunnels mit der Aufschrift " nicht ohne Lampe hier rein") und schnell wieder ab ins Auto.
Insgesamt ist für diese Bergwanderung mit etwa fünf bis sechs Stunden reiner Gehzeit zu rechnen und für die Rückfahrt zum Ausgangspunkt besteht die Möglichkeit ein Schluchtentaxi zu benutzen. Das allerdings haben wir nicht gefunden.
Fix und fertig haben wir dann am Abend noch Tabu vor dem Kamin (ein wenig angetrunken von den Resten, die wir in der hauseigenen Bar gefunden haben, z.B. 15 Jahre alten ukrainischen Likör- ganz nach dem Motto "weg mit dem Rotz") gespielt. Sehr lustig, besonders wenn man sich folgenden Dialog zwischen mir und meiner Frau (wir waren ein Team) zu Gemüte führt:
Ich: "Ok, ein Ort, äähhhhh, nein warte, wo gehörst du hin?"
Die Kaiserin: "An den Pranger?"
Ich: *sprachlos mit offenem Mund
Alle totenstill, nur noch der Kamin brutzelte, plötzlich schallendes Gelächter von C&W.
Ich: "Nein, anderer Ort. Wo gehörtest du früher hin? Gut aussehend!"
Die Kaiserin: "Weiß ich doch nicht!"
Zeit abgelaufen
Ich: "Na, an den Herd!"
Die Kaiserin: "Na das hast du doch wohl nicht im Ernst gemeint. Da wäre ich ja im Leben nicht drauf gekommen!!!!"
Ich: " aber wie kommst du dann auf Pranger?"
Die Kaiserin: "Na, du hast doch früher gesagt."
C&W: " Uihhhhh, wir sind plötzlich furchtbar müde. *Gähn! Gute Nacht bis morgen."
Ich: "Und ich erst"
die Königin - 20. Sep, 12:41