Montag, 16. September 2013

Nizza und die Villa Rothschild

Es ist nicht so ruhig wie in der Provence und die LKWs rasen die kleinen Strassen in Plascassier hoch und runter. Daher wären wir heute morgen beim Joggen fast überfahren worden. Nicole mit einem Croissant in der Hand und ich mit Äpfeln. Wie sieht denn das bitteschön aus???

Erstens hätten wir die Bestellung der beiden älteren Herren nicht pünktlich abliefern können und zweitens war ich ganz verschwitzt und der französische Leichenbestatter hätte bestimmt geflucht.

Wir kamen trotzdem pünktlich an und wurden mit den Worten begrüßt: "Wir hätten uns ruhig mal zum Baguetteholen hübsch machen können und mögen nicht in so einem verschwitzten Lycrafummel vergammeln!"

Monsieur kann sich morgen sein Baguette mal sonst wo!

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Nach dem Frühstück sind wir dann relativ zeitnah (das W fand keine passenden Schuhe zum Outfit, daher ist relativ relativ) nach Èze Village gefahren, direkt an der Corniche (Küstenstraße) in 430 Höhenmetern gelegen mit schmalen, autofreien, mittelalterlichen Gassen. Vom Kakteengarten aus bietet sich eigentlich ein spektakulärer Blick auf die Steilküste und das Mittelmeer, kostet aber seulement 6 Örohs, haben wir uns gespart. Hier dichtete u.a. Friedrich Nietzsche nach eigenen Angaben im Winter 1883 einen Teil seines epochalen Werks "Also sprach Zarathustra". Heute ist der mittelalterliche Ort, wie die gesamte Côte d’Azur, stark vom Tourismus geprägt. Durch zwei Luxushotels, viele Boutiquen und den Bustourismus ist ein Teil der Ursprünglichkeit des Ortes verloren gegangen. Die Parfümerien von Grasse (Fragonard, Galimard) unterhalten hier Zweigstellen.

Wir haben beschlossen, das nächste Mal "Zur goldenen Ziege" zu übernachten. Da kostet die Übernachtung nur läppische 400 EUROS.

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In Cap Ferrat haben wir einen fast kurzen Spaziergang bis fast zur Villa Rothschild gemacht. Den Herren haben wir je einen Apfel in die Hand gesteckt und gesagt, die Tour dahin dauert nur 10 Minuten. Uuuuuuups, da hatten wir wohl eine 0 vergessen. Der Dialog zu Beginn kam prompt wie folgt:

C: Was ist denn das?
Die Kaiserin: Ein Apfel!
C: Ach soooooooo sehen die aus?
Die Kaiserin: Wieso?
C: Na, ich krieg die sonst immer in kleinen Stückchen! Bissfertig sozusagen, meine Liebe.
Die Kaiserin: Aber heute nicht von mir. (Langes Gesicht von C)
C: Na gut. Kann man ja mal probieren, nicht wahr Pupsie?
W (Pupsie): Gibts da unten auch ein Schuhgeschäft?
Wir beide: *Doppelseufz

Aber, es war einfach zu heiß, wir zu echauffée und daher hier die Geschichte von der (fast) Villa Rothschild:

Von 1907 bis 1912 errichtete Béatrice de Rothschild eine imposante Villa im italienischen Renaissancestil. Sie überwachte persönlich die Bauarbeiten, wobei sie nicht weniger als zwölf Architekten zur Verzweiflung getrieben haben soll. Den Mittelpunkt der in rosa gehaltenen Villa bildet ein überdachter Patio, gesäumt von Gewölben im spanisch-maurischen Stil. Von hier aus gelangt man in die verschiedenen Räume des Hauses, die mit erlesenen prunkvollen Möbeln aus dem 18. Jahrhundert ausgestattet sind.

Rund um die Villa wurden auf dem weitläufig terrassierten Areal mehrere Stilrichtungen der Gartenkunst wie in einem Museum vereint: neben einem größeren, französischen Garten reihen sich unter anderem ein provenzalischer, italienischer, japanischer Garten sowie ein Stein- und Rosengarten aneinander. An jeder Seite der Terrasse öffnen sich raffiniert gesetzte Ausblicke auf das Meer.

Béatrice de Rothschild verstarb 1934 in Davos. Die Villa vermachte sie der Académie des Beaux-Arts des Institut de France. Die Villa, die auch Schauplatz des James-Bond-Filmes Sag niemals nie (1983) war, ist für Publikum geöffnet und kann besichtigt werden.

Am Ende des Rundweges.

C: der Apfel schmeckte fad!

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Es ging weiter. Nizza am Nachmittag ist wunderbar. Nachdem wir an der Croisette entlang schlenderten und uns wieder gutaussehende Menschen betrachteten, landeten wir in der Altstadt in einer winzigkleinen Chocolaterie und waren alle hin und weg von der petitesse charmanten französischen Kellnerin (außer die Kaiserin, die rollte nur mit den Augen, als wir ihr an den Lippen hingen, aber die war soooooooooooo süüüüüß und ich hätte ihr auch fast alle Marmeladen abgekauft, wäre mir nicht das Portemonnaie entrissen worden mit den Worten: "Geld ist jetzt aus!")

Den Besuch bei dem berühmten Hotel Negresco haben wir dann leider nicht mehr geschafft. Das Hotel ist ein 1912 eröffnetes Luxushotel im Stil der Belle Époque direkt an der Uferpromenade Promenade des Anglais in Nizza. Der Name stammt von dem Erbauer Henri Negresco. Die auffällige, pinkfarbene Kuppel des Gebäudes wurde von Gustave Eiffel konstruiert, wobei die Legende besagt, dass der Busen einer Geliebten als Modell diente. Das Hotel Negresco ist eines der Gründungsmitglieder der renommierten Hotelvereinigung The Leading Hotels of the World.

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Kleiner Dialog in Nizza von den älteren Herren am Hafen:

W: Hier war ich schon mal!
C: Ach ja, wann warst Du denn bitte mal hier?
W: Na, bei unserer Kreuzfahrt.
C: Wir waren noch NIE mit dem Schiff hier.
W: Doch doch mit den Booten und den Häusern hier am Hafen.
C: Das war Monaco, Schatzipups!
W: Achso? Das sieht ja dann hier genau so aus.
C: Ja das ist ja auch ein Hafen! *Seufz
Wir beide: *Doppelseufz

Am Abend habe ich erfolgreich Feuer im Kamin gemacht. Da haben die Herren und die Madame echt gestaunt. Tja, bin ja auch im Altbau mit Kamin grossgeworden.

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Und morgen gibt's Tourrett. Dazu der Witz des heutigen Tages von C:

Ein Mann stellt sein Auto gerade auf einem Behindertenparkplatz ab, als ein Polizist kommt. "Naaa, was haben sie denn für eine Behinderung?" will er wissen. "Tourette, Sie Arschloch!"

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